“Die Menschen haben Existenzängste”

Bei „alt – arm – allein“ sind die steigenden Strom- und Heizkosten täglich Thema
Von Andreas Sebald
Wie Strommessgeräte funktionieren, das probieren Sabine Paulus und das Team von „alt – arm – allein“ gerade aus. Das Thema Stromverbrauch ist angesichts der Energiekrise mit steigenden Kosten als Thema täglich präsent.

„Die Menschen haben Sorgen, die Menschen haben Existenzängste“, berichtet die Leiterin der Geschäftsstelle von „alt – arm – allein“ im Gespräch mit der RHEINPFALZ. Ende Februar hat Russland das Nachbarland Ukraine überfallen und damit die Themen Energie und Energieversorgung weit oben auf die Agenda katapultiert.

Beinahe täglich seien Energiekosten und Einsparmöglichkeiten Themen von Anfragen bei Paulus und ihrem Team. „Wir führen längere Gespräche, um gemeinsam auch Lösungen zu finden.“

Da kommen beispielsweise die Strommessgeräte ins Spiel, die das Team gerade ausprobiert, sich damit langsam auf das Feld der Energieberatung vortastet. Mit den Geräten wird deutlich, welche Elektrogeräte wie viel Strom verbrauchen. So können regelrechte Stromfresser identifiziert werden. Viele der älteren Menschen hätten teilweise noch recht alte Elektrogeräte zuhause, etwa alte Kühlschränke oder -truhen. „Da versuchen wir dabei zu helfen, diese auszutauschen.“

Fast 700 Menschen werden von „alt – arm – allein“ regelmäßig unterstützt. Generell lautet die Empfehlung in puncto Energiekosten, die im Zusammenhang mit der Grundsicherung empfohlenen Abschlagszahlungen zu leisten, und „nicht an der falschen Stelle zu sparen“, rät Paulus. Ob es Zuschüsse vom Staat zu den Energiekosten geben wird, stehe noch in den Sternen. „Wir warten da noch auf die Politik“, verdeutlicht Paulus. Mit den genannten Zahlungen sei man aber, im Falle von Zuschüssen, in einer guten Position. Die bereits von der Politik beschlossene Einmalzahlung sei „nur ein Tropfen auf den heißen Stein“.

Im August steht das Thema Energie auf der Agenda der Vorstandssitzung des Vereins. Außerdem habe „alt – arm – allein“ ein größeres Lager an Vorräten angelegt. „Das hatten wir vorher nicht“, so Paulus.

Quelle:
DIE RHEINPFALZ, Lokalausgabe Pfälzische Volkszeitung vom 3. August 2022

Kommentare sind geschlossen.