Altenhilfe jetzt im Herzen der Stadt

Die Kaiserslauterer Altenhilfe „alt – arm – allein“ ist mit ihrer Geschäftsstelle umgezogen. Die Königstraße 25 ist jetzt der Anlaufpunkt für alte Menschen, die Hilfe benötigen. Der Umzug ist mehr als nur eine Adressänderung.


Von Hans-Joachim Redzimski

Schon lange hatten die Verantwortlichen von ,,alt – arm – allein“ davon geträumt, ihre Geschäftsstelle in eigenen vier Wänden unterbringen zu können. Seit Anfang der 2000er Jahre ist die Kennelstraße 7 der Sitz der Altenhilfe. Die Initiative, die ältere, bedürftige und alleinstehende Menschen in Stadt und Landkreis unterstützt, hatte Räume im Caritas-Mehrgenerationenhaus, dem früheren Marienheim, angemietet. Dort hatte sie im zweiten Stock des Gebäudes ihr Domizil.

Eine Geschäftsstelle im Eigentum sollte nicht irgendwo im Stadtgebiet entstehen. Das war der erklärte Anspruch der Macher von „alt – arm – allein“. Vielmehr sollte eine neue Geschäftsstelle weiterhin im unmittelbaren Umfeld der RHEINPFALZ, der Apostelkirche und der Marienkirche liegen. Diese drei sind seit der Gründung der Altenhilfe im November 1997 die Träger der sozialen Einrichtung.

Die Suche nach einer geeigneten Immobilie verlief zunächst ergebnislos – bis sich an Weihnachten 2021 plötzlich in einer Anzeige in der RHEINPFALZ die Möglichkeit offenbarte, das Haus in der Königstraße 25 zu erwerben. Das zweigeschossige Gebäude liegt gegenüber des St.-Franziskus-Gymnasiums. Einst war dort das Textilhaus Sester beheimatete. Im Mai 2022 wurde der Kaufvertrag unterzeichnet.

Möglich machte den Erwerb des Gebäudes die Stiftung von „alt – arm – allein“. Sie wurde im Jahr 2008 gegründet, um den Bestand der Altenhilfe in Zukunft nachhaltig zu sichern. Die Stiftung finanziert sich durch Erbschaften und Vermächtnisse, nicht aus den Spenden, die dem Verein von „alt – arm – allein“ zur tatkräftigen Unterstützung älterer Menschen in Not zufließen, insbesondere durch die jährliche Weihnachtsspendenaktion.

Die Stiftung stemmte als Bauherrin aus ihren Finanzmitteln auch den notwendigen Umbau des Hauses, das mit Monatsbeginn April zur neuen Heimat von „alt – arm – allein“ in der Kaiserslauterer Innenstadt geworden ist. Fast zwei Jahre vergingen vom Kauf der Immobilie bis zur Fertigstellung. Dazwischen lagen ein längeres Planungs- und Genehmigungsverfahren sowie umfangreiche, vielfältige Bauarbeiten.

Das Gebäude hat mit der Umgestaltung in seinem Innern technisch und optisch eine Verjüngungskur erfahren. Im Erdgeschoss bietet es einen direkten Zugang in die Geschäftsstelle mit Empfang und Beratung sowie in den beiden oberen Stockwerken Büro- und Konferenzräume. Ein Garten im Hinterhof schafft Raum für Gespräche und Begegnungen mit älteren Menschen.

Für den Umbau hatte die Stiftung den Kaiserslauterer Architekten Alexander Bourquin engagiert. Die Verantwortlichen der Stiftung legten Wert auf eine funktionale, bodenständige und zurückgenommene Innenarchitektur, die zum Gesicht der Altenhilfe passt. Das Gebäude ist und bleibt Eigentum der Stiftung, die es dem Verein „alt – arm – allein“, dem operativen Zweig der Altenhilfe, miet- und lastenfrei zur Verfügung stellt.

Es war in den letzten März-Tagen ein Wettrennen mit der Zeit, damit die Arbeiten fristgerecht abgeschlossen werden konnten. An allen Ecken und Enden des Hauses wurde mit Hochdruck an der Fertigstellung gearbeitet. An manchen Tagen zog der Lärm einer großen Baustelle durch das Gebäude, so viele Handwerker unterschiedlicher Disziplinen waren gleichzeitig zugange. Es ist noch nicht alles perfekt, aber nach Ansicht der Initiatoren vieles geglückt.

Der Vorsitzende der Stiftung, Hans-Joachim Redzimski, erklärte, dass die neue Geschäftsstelle die erfolgreiche Entwicklung und Arbeit von „alt – arm – allein“ kröne. Er freute sich, dass es dank der Stiftung gelungen sei, für „alt – arm – allein“ ein Haus der Hilfe und Begegnung zu schaffen. Der Erfinder und Gründer der Altenhilfe versicherte, dass in Erwerb und Umbau keine Spendengelder geflossen sind, die unmittelbar älteren Menschen in Not zugedacht gewesen seien.

Groß ist die Freude über das gelungene Werk bei Werner Stumpf, dem Vorsitzenden des Vereins, der mit seinem Team nunmehr über moderne und großzügige Arbeitsräume verfügen kann. Er betonte, dass die Marke „alt – arm – allein“ damit sichtbar im Herzen der Stadt etabliert werden konnte. Ältere Menschen in prekären Verhältnissen träfen an neuer Stelle auf das bewährte aufgeschlossene Team von Mitarbeiterinnen, das Beratung und Hilfe in Not leiste.

Quelle: DIE RHEINPFALZ, Ausgabe Pfälzische Volkszeitung vom 05. April 2024

Kommentare sind geschlossen.