Zur Besuchskreisarbeit berichten: Angelika und Ingo Stark

„Menschliche Nähe strahlt Wärme aus“

Von der ersten Stunde gehören Angelika (75) und Ingo Stark (81) dem Besuchskreis von „alt – arm – allein“ an. Über den Sportverein DJK SG Eintracht, Norbert Thines und die Kolpingsfamilie Ost fand das Ehepaar zur Kaiserslauterer Altenhilfe.

Als sei es gestern gewesen, erinnert sich die ehemalige Finanzbeamtin an die erste Begegnung mit einem älteren Herrn, dessen Frau gestorben war und der in ein Heim umziehen musste, weil er nicht mehr alleine leben konnte. Weggelaufen sei er. Zusammen mit ihrem Mann, im Berufsleben Ausbildungsleiter bei Pfaff, machte sich Angelika Stark an die Arbeit, Erinnerungsstücke in eine Kiste zu packen. „Wie war der Mann froh, als er das ein oder andere Stück auspacken und seinen Heimplatz damit aufwerten konnte.“ Ebenso zufrieden sei der ältere Herr gewesen, „wenn wir ihn von Zeit zu Zeit im Seniorenheim in der Mühlstraße besucht haben“.

Für sechs von ihm betreute und alleinstehende Personen erledigt das Ehepaar regelmäßig die Einkäufe. Gemeinsam sind die Starks mit dem Auto unterwegs, kaufen für ihre Betreuten ein und bringen ihnen den Einkauf. Nicht alle Besuchten seien in der Lage, den nächsten Supermarkt aufzusuchen, geschweige denn, den Einkauf nach Hause zu tragen.

Zwei der Betreuten, die im Altenheim wohnen, erhalten von Zeit zu Zeit Besuch von den Starks. Für Bewohner eines Altenheims seien der Kontakt nach außen und das zwischenmenschliche Gespräch, die Gemeinschaft, wichtig. „Menschliche Nähe strahlt Wärme aus.“ Etwas, nach dem sich manch Alleinstehender sehnt, so Angelika Stark. Negative Erfahrungen hat das Ehepaar Stark in all den Jahren bei seinen Besuchen keine gemacht. Zu sehen, wie dankbar ältere Menschen für den ein oder anderen Dienst oder die Hilfe im Alltag sind, entschädige für den Zeitaufwand.

Während der Corona-Zeit hätten sich auch Ministranten der Pfarrei Heiliger Geist zum Einkauf für Betreute angeboten. Worauf sich eine ältere Dame an Angelika Stark mit der Bitte wandte: „Können Sie mir den jungen Mann mal wieder schicken. Der war so nett.“

Von Joachim Schwitalla

Quelle:
DIE RHEINPFALZ, Lokalausgabe Pfälzische Volkszeitung vom 19. November 2022
view – die agentur (Foto)

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